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Brustkrebs-Früherkennung – ein Schritt für dich

Was Früherkennung für dich bedeuten kann

Vielleicht fragst du dich, ob Früherkennung überhaupt hilfreich ist – und ob sie dir wirklich etwas bringt. Die Erfahrung zeigt: Wird Brustkrebs früh entdeckt, sind die Behandlungsmöglichkeiten oft schonender, die Heilungschancen höher und die Lebensqualität während einer Therapie kann besser erhalten bleiben. Das bedeutet nicht, dass Früherkennung alles verhindern oder jede Sorge nehmen kann. Aber sie kann dir Sicherheit geben und dir Wege eröffnen, rechtzeitig zu handeln.

Vorsorge als Teil deiner Selbstfürsorge

Es gibt keinen festen Plan, den alle Frauen gleich gehen müssen. Wie du mit Vorsorge umgehst, entscheidest du selbst. Wichtig ist nur, dass du weißt: Keine Untersuchung kann eine hundertprozentige Sicherheit geben. Früherkennung heißt nicht, in Angst zu leben – sondern aufmerksam zu sein, Veränderungen wahrzunehmen und dir selbst achtsam zu begegnen.

Deine Begleiterin: die breastcare App

Um dich dabei zu unterstützen, haben wir die kostenlose breastcare App entwickelt. Sie erinnert dich an den für dich passenden Zeitpunkt zur Selbstabtastung, erklärt die Schritte verständlich, gibt dir Tipps für einen gesunden Lebensstil und zeigt Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst.
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Wenn ein Verdacht entsteht

Manchmal zeigt eine Untersuchung Auffälligkeiten, ohne dass eine Erkrankung vorliegt. Und keine Untersuchung allein kann klären, ob eine Veränderung gut- oder bösartig ist – dafür braucht es immer eine Gewebeentnahme (Biopsie). Wichtig ist: Ein Verdacht bedeutet nicht sofort Gewissheit. Es ist nur ein Hinweis, den du Schritt für Schritt weiter abklären kannst – und dabei muss niemand allein bleiben.

Überlegung

„Früherkennung ist ein Angebot, das dir Wege öffnen kann. Ob und wie du es nutzt, entscheidest du – in deinem Tempo und mit dem Vertrauen, dass du auf dich selbst achtest.“

Dein Körper gehört zu dir – er ist wertvoll, einzigartig und er trägt dich durch dein Leben. Ihn kennenzulernen und auf ihn zu hören, kann dir Sicherheit geben. Die Selbstabtastung ist ein kleiner, achtsamer Schritt, der dich mit deinem Körper verbindet. Sie ist die einzige Möglichkeit der Früherkennung, die du selbst zu Hause machen kannst – in deinem Tempo und auf deine Weise. Viele Frauen entdecken Veränderungen tatsächlich zuerst bei sich selbst.

Wichtig ist: Eine Auffälligkeit bedeutet nicht automatisch Brustkrebs. Oft steckt etwas Harmloses wie eine Zyste dahinter. Dennoch gilt: Wenn dir etwas auffällt, lass es vorsorglich von einer Ärztin oder einem Arzt abklären – damit du Gewissheit hast und nicht allein mit deiner Sorge bleibst.

Darauf kannst du achten:

  • Schmerzen an einer bestimmten Stelle
  • Knötchen in der Brust oder Achselhöhle
  • Schwellungen oder Grübchenbildung der Haut
  • Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • Veränderungen an der Brustwarze
  • Unterschiede in der Größe der Brüste
  • Eine Brust bewegt sich beim Heben der Arme anders als die andere
  • Hautrötungen oder Verkrustungen, die nicht abklingen

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Am besten tastest du zum Ende deiner Regelblutung oder in der ersten Woche danach – dann ist das Brustgewebe weicher und weniger empfindlich.
Nach den Wechseljahren kannst du den Zeitpunkt frei wählen, da sich das Gewebe nicht mehr so stark verändert. Wenn du Hormone einnimmst, kann sich das Gewebe dichter anfühlen – auch das ist normal.

Regelmäßigkeit schenkt Vertrauen

Wenn du einmal im Monat abtastest, wirst du schnell merken: Dein Körper wird dir vertrauter. Mit der Zeit lernst du, was für dich „normal“ ist – und erkennst Veränderungen leichter.

Unterstützung durch die breastcare App

Die kostenlose breastcare App kann dich dabei begleiten. Sie erinnert dich an den passenden Zeitpunkt, berechnet diesen über einen Zykluskalender und zeigt dir Schritt für Schritt, wie du die Selbstabtastung durchführen kannst.

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Selbstabtasten ist kein Test, den du bestehen musst – sondern ein kleiner Moment nur für dich. Mit jeder Wiederholung wächst dein Vertrauen in deinen eigenen Körper.

Ab dem 30. Lebensjahr kannst du einmal im Jahr eine ärztliche Tastuntersuchung in Anspruch nehmen. Dabei tastet deine Ärztin oder dein Arzt beide Brüste sowie die Lymphknoten in den Achselhöhlen ab. Die Untersuchung ist kurz, schmerzfrei und dauert meist nur wenige Minuten. So können mögliche Veränderungen in Größe, Form, Hautstruktur oder an den Brustwarzen früh erkannt und eingeordnet werden.

Wichtig ist: Auch wenn dabei eine Auffälligkeit ertastet wird, bedeutet das nicht automatisch Brustkrebs. Es ist ein erster Hinweis, genauer hinzuschauen – nicht sofort eine Diagnose.

Die Teilnahme ist freiwillig. Die Kosten werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Je nach Krankenkasse können sich die genauen Leistungen unterscheiden – frag am besten direkt bei deiner Ärztin oder deinem Arzt nach, welche Untersuchungen übernommen werden und welche zusätzlichen Angebote möglich sind.

Besonderer Ansatz: Taktilographie (Discovering Hands®)

Neben der klassischen Untersuchung gibt es auch die Möglichkeit, die Brust von speziell ausgebildeten Medizinisch Taktilen Untersucherinnen (MTU) abtasten zu lassen. Die Besonderheit: Es handelt sich um blinde oder sehbehinderte Frauen mit einem besonders ausgeprägten Tastsinn.

Bei dieser Untersuchung – der sogenannten Taktilographie – werden deine Brüste mithilfe von Orientierungspflastern systematisch und in allen Gewebetiefen abgetastet. Das Verfahren ist standardisiert, dauert 30 bis 60 Minuten und findet immer unter ärztlicher Verantwortung statt. Im Anschluss besprichst du die Ergebnisse direkt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

Das Angebot ist noch nicht überall verfügbar – und auch die Kostenübernahme variiert. Einige Krankenkassen unterstützen bereits, andere noch nicht. Es lohnt sich, nachzufragen, ob es in deiner Region Praxen oder Brustzentren gibt, die mit MTU arbeiten. www.discovering-hands.de

Viele Frauen erleben die Untersuchung als besonders gründlich und aufmerksam – und für manche kann es ein guter ergänzender Weg sein, Sicherheit zu gewinnen.

Ob klassisch durch deine Ärztin oder mit der besonderen Wahrnehmung einer MTU – die Tastuntersuchung ist eine Möglichkeit, deinem Körper Aufmerksamkeit zu schenken und Veränderungen früh wahrzunehmen.

 

Bei der Sonographie, auch Ultraschall genannt, werden kurze Schallwellenimpulse durch die Haut gesendet. Unterschiedliche Gewebeschichten reflektieren diese Impulse auf verschiedene Weise. Daraus entsteht ein Bild, meist in Grautönen, auf dem Ärztinnen und Ärzte Auffälligkeiten wie Zysten oder Knoten gut erkennen können.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und völlig strahlungsfrei – es wird keine Röntgenstrahlung eingesetzt. Deshalb gilt die Sonographie als risikoarm und kann auch mehrfach durchgeführt werden.

Wann wird die Sonographie eingesetzt?

Vor allem, wenn ein Tastbefund oder eine Mammographie unklar ist, kann Ultraschall weitere Klarheit bringen.

Bei jungen Frauen mit dichtem Brustgewebe oder bei Frauen mit Brustimplantaten liefert die Sonographie besonders wertvolle Informationen.

Als alleinige Methode reicht sie nicht aus, sie ist eine ergänzende Untersuchung.

Was du wissen darfst


Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Du liegst dabei entspannt auf einer Liege, ein Gel wird auf die Haut aufgetragen, und der Schallkopf wird sanft über die Brust geführt. Viele Frauen empfinden das als angenehm kühl oder neutral.

Auch wenn bei einer Sonographie eine Auffälligkeit sichtbar wird, bedeutet das nicht sofort Krebs. Es ist ein Hinweis, den Ärztinnen und Ärzte mit weiteren Untersuchungen genauer einordnen.

Die Sonographie kann dir helfen, mehr Klarheit zu gewinnen – schmerzfrei, ohne Strahlenbelastung und in dem Bewusstsein, dass jeder Befund ein Schritt zur besseren Einordnung ist, nicht sofort ein Grund zur Sorge.

Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Dabei können selbst sehr kleine Veränderungen erkannt werden – auch solche, die man noch nicht ertasten kann, wie zum Beispiel winzige Knötchen oder sogenannter Mikrokalk (ein mögliches Vorstadium von Brustkrebs).

Für die Untersuchung stehst du, deine Brust wird jeweils kurz zwischen zwei Plexiglasplatten gelegt und leicht zusammengedrückt. Das kann sich für einige Frauen unangenehm oder schmerzhaft anfühlen, dauert aber nur wenige Sekunden. Von vorne und von der Seite werden Bilder gemacht, die anschließend ausgewertet werden.

Wann wird die Mammographie eingesetzt?

  • Sie hilft, Auffälligkeiten aus der ärztlichen Tastuntersuchung weiter abzuklären.
  • Bei jüngeren Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe ist sie oft weniger aussagekräftig – hier kann die Sonographie hilfreicher sein.
  • Auch bei sehr kleinen Brüsten ist die Aussagekraft manchmal eingeschränkt. Deine Ärztin oder dein Arzt berät dich, welche Untersuchung für dich am sinnvollsten ist.

Mammographie-Screening-Programm

Unabhängig von Symptomen wird Frauen in Deutschland zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Mammographie im Rahmen des bundesweiten Screening-Programms angeboten. Seit dem 1. Juli 2024 wurde das Programm erweitert: Auch Frauen von 70 bis 75 Jahren können nun alle zwei Jahre teilnehmen – bis zu drei zusätzliche Untersuchungen sind so möglich. Die Kosten dafür werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wenn du zum Screening eingeladen bist, erhältst du in der Regel automatisch ein Schreiben per Post mit einem Terminvorschlag. Solltest du den Termin nicht wahrnehmen können, kannst du telefonisch oder online einen Ersatztermin vereinbaren.

Wichtige Hinweise

Die Strahlenbelastung bei einer Mammographie ist gering und wird regelmäßig streng überwacht.

Ziel ist es, Veränderungen frühzeitig sichtbar zu machen, bevor sie Beschwerden verursachen.

Die Mammographie ist ein weiterer Weg, Klarheit zu gewinnen. Sie kann dir helfen, Veränderungen zu erkennen, die mit den Händen noch nicht spürbar sind – ein ergänzender Baustein deiner Vorsorge.
 

Die MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) kommt in der Brustkrebsfrüherkennung vor allem in besonderen Fällen zum Einsatz:

  • bei Frauen mit einem erhöhten familiären Risiko,
  • bei Brustimplantaten,
  • bei unklaren Ergebnissen aus Mammographie oder Sonographie

oder wenn nach einer bereits durchgemachten Erkrankung ein Rückfall ausgeschlossen oder bestätigt werden soll.

Dank ihrer hohen Präzision kann die MRT-Untersuchung sehr kleine Tumoren, Vorstufen oder auch Veränderungen in den Drüsenläppchen sichtbar machen.

So läuft die Untersuchung ab

Für die MRT liegst du in Bauchlage in einer sogenannten Kernspinröhre. Dort wird mithilfe eines starken Magnetfelds ein detailliertes Bild deiner Brust erstellt. Meist dauert die Untersuchung etwa 30 Minuten. In vielen Fällen wird ein Kontrastmittel über die Vene verabreicht, damit die Aufnahmen noch aussagekräftiger werden.

Wichtige Hinweise

  • Die MRT ist schmerzfrei, kann aber wegen der engen Röhre für manche Frauen ungewohnt sein. Wenn du zu Platzangst neigst, sprich das vorab an – oft lassen sich unterstützende Maßnahmen finden.
  • Da das Verfahren mit Magnetfeldern arbeitet, können Metallimplantate (z. B. Herzschrittmacher, bestimmte Prothesen oder Schrauben) ein Ausschlussgrund sein. Auch das klärst du am besten im Vorfeld mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.
  • Tätowierungen können in seltenen Fällen Bildstörungen verursachen – vor allem ältere, großflächige oder farbige Tattoos. Moderne Tattoos sind meist unproblematisch. Sprich am besten vorher an, wenn du Tattoos hast, damit deine Ärztin oder dein Arzt Bescheid weiß.
  • Die Untersuchung ist strahlungsfrei – es wird mit Magnetfeldern gearbeitet, nicht mit Röntgenstrahlung.
  • Sie wird nicht als allgemeine Vorsorgeuntersuchung eingesetzt, sondern gezielt in besonderen Situationen.

Die MRT ist kein Routineverfahren, sondern ein spezielles Werkzeug, das dort eingesetzt wird, wo besonders genaue Bilder gebraucht werden. Sie kann dir helfen, Klarheit zu gewinnen – gerade dann, wenn andere Methoden keine eindeutige Antwort geben.

Alle Methoden – ein Mosaik der Früherkennung

Es gibt nicht die eine Untersuchung, die alles abdeckt. Jede Methode hat ihre Stärken, ihre Grenzen – und ihren besonderen Wert. Gemeinsam bilden sie ein Mosaik, das dir mehr Klarheit geben kann:

Selbstabtasten schenkt dir Nähe zu deinem Körper und stärkt deine Wahrnehmung.

Die ärztliche Tastuntersuchung ergänzt deine Aufmerksamkeit durch den Blick und das Wissen von Fachleuten.

Die Sonographie liefert wertvolle Einblicke, vor allem bei dichtem Gewebe oder unklaren Befunden.

Die Mammographie kann Veränderungen sichtbar machen, die mit den Händen noch nicht spürbar sind.

Die MRT ist ein Spezialverfahren, das in besonderen Situationen präzise Bilder liefert.

Keine dieser Untersuchungen ersetzt die andere – sie greifen ineinander und können sich sinnvoll ergänzen. Welche Schritte für dich passen, hängt von deiner Lebenssituation, deinem Alter, deiner persönlichen Geschichte, deinem Gefühl und natürlich deinem Gespräch mit deinem Arzt ab.

Früherkennung bedeutet nicht, alles tun zu müssen – sondern zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt, und die Wege zu wählen, die für dich stimmig sind. So kannst du in deinem Tempo, Schritt für Schritt, für dich sorgen.